
Olga Migliaressi-Phoca (geb. 1981, lebt und arbeitet in Athen) schafft Narrative, die die Populärkultur von Heute und aktuelle Ansichten und Haltungen der westlichen Gesellschaft widerspiegeln. In ihren textbasierten Arbeiten verwandelt sie ikonische Logos und vertraute Zeichen des Alltagsvokabulars in nachdenklich stimmende Wortspiele und Reflexionen über Geschlecht, Identität, visuelle Repräsentation und die Beziehung zwischen Subjekt und Objekt. Wiedererkennbare, vertraute Zeichen, die zu einem alltäglichen Bestandteil des Vokabulars geworden sind, verwandeln sich in eine neue Erzählung.
Der Messestand zeigt 11 Exemplare aus der fortlaufenden Serie „The Future Is Vague“. Jede Arbeit präsentiert eine Beauty-Ausgabe des fiktiven ‚Vague-Magazins‘ in einem bestimmten Land. Die Arbeiten berühren Fragen über Geschlechtsidentität und (Un-)Gleichheit und untersuchen die Stellung der Frau in der heutigen Gesellschaft, indem sie die Stereotypen weiblicher Schönheitsideale auf der ganzen Welt reflektieren und einen Kommentar zu den gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen abgeben. In Anlehnung an das Genre der Porträtmalerei zeigen die Spiegelarbeiten stilisierte Darstellungen von Körperteilen, die auf Notizbuch-Kritzeleien basieren. Für die Herstellung ihrer Spiegelarbeiten wendet die Künstlerin professionelle Glastechniken an, indem sie mit Säure eine neue Patina auf jeder Spiegelscheibe erzeugt, bevor sie das Glas zerkratzt, graviert und bemalt. Migliaressi-Phoca nutzt den Spiegel als Leinwand, manipuliert und „vandalisiert“ seine Oberfläche, um neue Erzählungen zu schaffen. Die spiegelnde Oberfläche, von der man glaubt, dass sie Wahrheiten offenbart, rückt die Betrachter ins Rampenlicht und ermutigt diese durch die Infragestellung ihrer Perspektive, die eigene Haltung zu überdenken und aktiv am Dialog teilzunehmen.