Auf Simulation, Software und Computern basieren die digitalen Animationen von Paul Valentin (*1990 München), der uns damit nicht weniger als die Konstruktion der sogenannten Wirklichkeit vor Augen führen möchte. In „A Piano Plays In Another Room And It‘s Raining“ (2022) entführt uns der Künstler in eine melancholische Fuge von computergenerierten Räumen, die uns mit ihrer Fülle von Referenzen an Film, Malerei und Computerspielen sowie den sorgfältig gestalteten „digitalen Objekten“ überwältigen und zunächst sprachlos hinterlassen. Die Ästhetik dieses Werkes, das zwischen filmischer Philosophie und Rauminstallation pendelt, verweist auf die Gestaltung sogenannter „liminaler“ Räume – Transiträume –, die bei uns Gefühle von Unheimlichkeit, Nostalgie und Beklemmung evozieren. Mit jedem Cut und jeder Kamerabewegung in einen neuen Raum versuchen wir uns die Umgebung zu erschließen, uns mit dem Betrachtenden zu identifizieren und dabei Sinn zu generieren. Zwangsläufig verlieren wir dabei die Fäden einleuchtender Narrative aus der Hand. Was wir sehen, ist nicht das, was wir glauben zu sehen, wissen oder verstehen. Jede Szene fordert andere Perspektiven einzunehmen, zwischen Welten und „Wirklichkeiten“ zu springen, Projektionen aufzugeben und neue Möglichkeiten zuzulassen. Letztendlich verstehen wir, dass wir hier unser Sehen selbst sehen, das Sinnentstehen betrachten und der philosophischen Suche nach der Beschaffenheit der Welt nachgehen. Einen Moment später beginnt ein neuer Loop des Filmes, mit einer neuen Version des Klavierstückes, in einem anderen Raum.
Another Room @park
Overview
Presse
Credits
Ausstellungsansichten
|
Werke
Paul Valentin
Paul Valentin
Venetian Room – North, 2022
Paul Valentin
Venetian Room – East, 2022
Paul Valentin