
Laura Ní Fhlaibhín arbeitet mit Materialien, die um die Themen Heilung und (Er-)nährung kreisen. Sie sichtet Geschichten, Materialien und Spuren, die mit Orten, Erinnerungen, Mythos, Erzählungen über Pflege und Zauberei verbunden sind, und schafft komplexe, Materialszenarien. Diese können verdichtete skulpturale Installationen, Zeichnungen, Texte, Performances und formale Versammlungen von Elementen umfassen, die als rituelle Artefakte und Talismane dienen.
Für Laura Ní Fhlaibhín dient der zeichnerische Aspekt ihrer Praxis als Mittel, um Zugang zu einem intuitiven Prozess des Geschichtenerzählens zu finden und diesen zu nähren. Das Zeichnen ist für sie ergebnisoffen: Sie kann frei entscheiden, wohin die Linie führt, welche Bilder in den Mittelpunkt rücken und wer die Figuren sind. Die Künstlerin arbeitet mit Bleistift oder kombiniert Materialien wie Aquarellfarben, selbst hergestellte Tinten wie Eichengalle, Kupferoxid und Weidenkohle mit Schmiermitteln und medizinischen Salben. Sie zeichnet intuitiv und empfindet die Möglichkeiten, die sich ihr mit einem leeren Blatt Papier bieten, ebenso als reizvoll wie nervenaufreibend. Sind die Zeichen erst einmal gesetzt, entwickeln die Zeichnungen ein Eigenleben, und die Themen rücken in den Mittelpunkt: vielleicht blicken wir auf eine Versammlung verwandter Geistern, einen belasteten Ast oder eine geschwollene Entzündung des Darms.