Tyler Eash, Laura Ní Fhlaibhín

Art Cologne 2025

06 11 2025 – 09 11 2025

BRITTA Rettberg präsentiert auf der Art Cologne 2025 ein kollaboratives Ausstellungsprojekt mit Werken von Tyler Eash und Laura Ní Fhlaibhín.
Der Messestand erzählt von verknüpften, sich überschneidenden Geschichten über Ökosysteme. Die Künstler*innen verbindet eine lange und fruchtbare Zusammenarbeit, die während ihres Studiums am Goldsmiths College begann und sich in ihrer Mitgliedschaft im Living Land Collective fortsetzte, einer Künstlergruppe, die gegründet wurde, um den Diskurs zwischen vertriebenen Völkern zu fördern. Für das Standkonzept schaffen sie einen Raum für eine ganzheitliche und umfassende ökologische Weltanschauung, die aus empathischen Verbindungen in ihrer Ahnenhistorie und gemeinsamen Erfahrungen mit kolonialisiertem Land entsteht. Durch die Erforschung von Mikro- und Makrofragmenten schaffen sie Raum für multispeziesbezogene Verwandtschaft und Empathie.

 

Tyler Eash (*1988, Táisidam/Marysville, Turtle Island/USA, lebt und arbeitet in Kalifornien) arbeitet postdisziplinär und nutzt Performance, Skulptur, Zeichnung, Malerei, Film, Musik und Poesie als Mittel, um verschiedene Formen des Seins zu verkörpern. Als Reaktion auf die Auslöschung der eigenen Geschichte, der Kultur der Vorfahren und des Selbstbewusstseins handeln Eashs Arbeiten von Identität und dem Ausdruck innewohnender Vorstellungen. Tyler Eash nutzt den Körper als Avatar, um die Wünsche eines postkapitalistischen, postkolonialen, postgender Selbst darzustellen, und wird so zu einer Schnittstelle zwischen einer queeren Verkörperung der indigenen amerikanischen und irischen Diaspora und den anglo-kolonialen Bereichen der Hochkultur.

Die Arbeit „Sànodim / Behind the Fire“ besteht aus verschiedenen indigenen Materialien und aus Schichten gefundener Materialien, die mit Ölfarbe, Chrom und farbwechselnder Autolackfarbe übermalt werden. Das Werk ist autobiografisch und bezieht sich auf Eashs doppelte indigene und europäisch geprägte Identität. In „Angel / Kàkkinim #8“ besteht aus mehreren Lagen Schaf- und Lammfell, Restbestände aus einer ehemaligen Burberry-Trenchcoat-Fabrik und greift die Figur eines Kàkkini, eines wohlwollenden Geistes auf. „Kadíkim / Rain“ zeigt Schmetterlinge, die aus einer Komposition aus Leder, Leinwand, Stoff, Spiegel und Perlenstickerei hervortreten. Das Werk entstand als Reaktion auf den verheerenden „Dixie Fire“, das bedeutende Wälder in den Heimatgebieten der Maidu zerstörte.

 

Laura Ní Fhlaibhín (geb. in Irland, lebt und arbeitet in London/Irland) arbeitet mit Materialien, die um die Themen Heilung, Pflege und Ernährung kreisen. Sie durchforstet Geschichten, Materialien und Spuren, die mit Erinnerung, irischen Mythen, Erzählungen über Fürsorge und Zaubersprüchen verbunden sind, und schafft komplexe, aber prägnante materielle Szenarien durch Skulpturen, Zeichnungen, Installationen, Texte und Performances. Sie kombiniert medizinische Instrumente mit organischen Materialien zu Arrangements, die sowohl auf das moderne irische Leben als auch auf sterilisierte medizinische Umgebungen Bezug nehmen. Ihre Assemblagen fungieren oft als Geste oder Ritual der Fürsorge.

Die Arbeit „Ghost rail“ fungiert als Portal, durch das Geisterpferde sicher in unsere Welt ein und austreten können. Es spiegelt die Beziehung zwischen der Cousine der Künstlerin, einer Teenagerin mit Entwicklungsverzögerung, und ihrem Therapiepferd wider. Das Werk wird zu einer stillen Einladung, durch Fürsorge, Vertrauen und gemeinsamen Raum eine Verbindung zwischen den Arten herzustellen. Die Arbeit „Caltra“ besteht aus einem durch das Pferd Caltra geformten Salzleckstein aus der Pferdetherapie mit pflegebedürftigen Menschen. Die Esche gilt in der der in der irischen Folklore seit langem als Schutzbaum. So zeichnet das Werk ein zartes Netzwerk gegenseitiger Abhängigkeit und gemeinsamer Verletzlichkeit zwischen Arten und Überlebenszuständen nach. Die Papierarbeiten der Künstlerin zeigen abstrakte Salz-Zeichnungen und vermitteln eine nährende, spekulative Welt für Geisterpferde, in einer Geste der Fürsorge für ihre Rolle als Pflegekräfte.

Details

Halle 11.2, Stand A-313 (Collaborations)

Art Cologne
Messeplatz 1, 50679 Köln

 

Preview: 8.11.25, 12-16 Uhr

Opening: 8.11.25, 16-20 Uhr

Messetage: 9.-10.11.25: 11-19 Uhr, 11.11.25: 11-18 Uhr

Artists

Laura Ní Fhlaibhín

Tyler Eash (In Zusammenarbeit mit Nicoletti, London)

 

Portfolio

 

 

Werke

Tyler Eash

Sànodim / Behind the Fire, 2025

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Tyler Eash

Angel / Kàkkinim #8, 2025

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Tyler Eash

Kadíkim / Rain, 2025

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Laura Ní Fhlaibhín

Ghost rail, 2025

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Laura Ní Fhlaibhín

Caltra, 2025

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Laura Ní Fhlaibhín

mint clouds and dolphin guardian for care-worker, therapy horses, 2025

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Laura Ní Fhlaibhín

Muriel the equine therapist, massages Rockie the care-worker therapy horse, to ease his muscle spasms with her gentle touch, 2025

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Laura Ní Fhlaibhín

Rockie, her therapy horse, now ghost horse, swims with their friends, in the shallows, the warm salty water relieves their tight muscles, 2025

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Laura Ní Fhlaibhín

all the minerals for minnies, 2025

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Laura Ní Fhlaibhín

mirror pool of salt water for ghost horses’ bathing, 2025

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Laura Ní Fhlaibhín

pool of salt water for ghost horses’ bathing, 2025, 2025

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